Von Michael Goetze
Geschäftsführer M-labs GmbH
SMS ist zur Zeit die erfolgreichste mobile Anwendung.
Aber wie könnten funktionierende Geschäftskonzepte aussehen?
Wo liegen die Zukunftspotanziale für die Branche?
Neben Einzelanwendern, die Kurznachrichten hin- und herschicken,
haben auch Firmen das Medium ”SMS” für professionelle
Messagingdienste oder zu Marketingzwecken entdeckt. Als Kundenbindungsinstrument
verschicken beispielsweise Großunternehmen an registrierte Kunden
kostenlos Nachrichten, Fußballergebnisse oder einfach Geburtstagsgrüße.
Dabei werden tausende oder sogar hunderttausende SMS über einen
SMS-Provider versendet. Dieser ist an die Netzbetreiber angebunden
und verdient an der Marge von wenigen Pfennigen Differenz zwischen
dem Einkaufspreis der SMS-Übertragungspakete beim Netzbetreiber
und seinem Verkaufspreis an die Großunternehmen.
Andere Firmen wiederum bieten auf ihrer Webseite einen sogenannten
free-SMS-Dienst an, wobei sie den Besuchern das Verschicken
einer SMS von ihrer Website aus ermöglichen und eine kurze Werbenachricht
des dafür zahlenden Unternehmens anhängen. Da aber einige ”Poweruser”
diesen Dienst überstrapazierten, haben viele Anbieter diesen
Service teilweise wieder eingeschränkt.
Bei anderen Anbietern kann der Nutzer SMS-Nachrichtendienste
abonnieren: Entweder zahlt er beim Anbieter für die Inhalte
im Voraus, oder der Nachrichtendienst wird über eine in der
Kurznachricht angehängten Werbebotschaft gesponsert. Dann ist
der Service für den Kunden kostenlos. Geht nun auf Grund der
Werbung eine Bestellung beim Anbieter ein, erhält der SMS-Provider
eine Provision. An dem Versand eingehender SMS verdienten bislang
nur die Netzbetreiber. Und das gar nicht mal schlecht. SMS hat
sich zu einer wichtigen Einahmequelle entwickelt. Aber der i-mode-Dienst
des japanischen Telekommunikationsunternehmens NTT Docomo hat
es vorgemacht: Simple Abrechnungsmöglichkeiten in Datenpaketen
und nicht per Übertragungsdauer sowie einfache Handhabung und
die Anwendung in Farbe haben dem Dienst den schnellen Massenerfolg
gebracht.
Die Netzbetreiber in Deutschland möchten natürlich ebenfalls
an einem solchen Konzept wie i-mode verdienen. Nur ob sich der
Erfolg von i-mode auf deutsche und europäische Gegebenheiten
und Märkte übertragen lässt, wird vielfach mit Recht bezweifelt.
Auf der hohen Akzeptanz von SMS ließe sich möglicherweise auf
andere Weise die Geschichte wiederholen:
Was wäre wenn ... SMS-Service-Provider und deren Kunden
an eingehenden SMS verdienen könnten? Mit der Aufforderung,
eine SMS zu versenden (Fernsehsender rufen beispielsweise zu
einer Abstimmung auf), könnten wesentlich mehr Konsumenten dazu
bewegt werden, den Kurznachrichten-Dienst zu nutzen. Der Netzbetreiber
zahlt nun eine vorher vereinbarte Provision (sogenanntes 3rd-Party-Modell),
die sich der Fernsehsender und der SMS-Service-Provider, der
den Massenversand von SMS für den Fernsehsender gewährleistet,
teilen. Bei zum Beispiel 0,10 DM pro SMS und dem entsprechenden
Response durch die Nutzer kann schon Einiges dabei herumkommen.
Während eingehende SMS bisher hauptsächlich Kosten verursachten,
hat die Branche nun darüber hinaus Chancen, Umsätze zu machen:
Der Nutzer sendet dem Provider eine SMS-Anfrage und erhält als
Antwort bzw. "Ware" eine SMS mit Informationen oder anderem
Inhalt: Digitale Waren mit geringem Wert (zum Beispiel: Horoskope,
Sprüche, Witze, Grafiken, Animationen, Klingeltöne, später vielleicht
sogar Software, Audio- und Videodateien) könnten per SMS-Abruf
an den Kunden gegen Entgelt zurückgeschickt werden.
... interessant wäre auch ein SMS-Geschäftsmodell, das vom
Konzept her an die 0190er-Telefonnummern angelehnt ist: Der
Nutzer sendet eine SMS, die ihn aber nicht DM 0,39, sondern
entsprechend der damit in Anspruch genommenen Dienstleistung
0,59, 0,69 oder sogar 1,39 DM usf. kostet. Die SMS könnte sich
somit quasi als "das" Zahlungsmittel für die so ungeliebten
Kleinbeträge (Micropayment) erweisen. Die Handhabung ist bekannt,
jetzt müssten nur noch die Netzbetreiber ein durchschaubares
Kostenkonzept vorlegen.
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Über M-Labs
M-Labs adaptiert zeitnahe neue Standards in mobile Dienste und
Anwendungen und schließt somit als technischer Universaldienstleister
die Lücke zwischen Netzbetreibern und IT-Systemhäusern.
Kunden wie Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Skoda Auto Deutschland,
Premiere, Mitteldeutscher Rundfunk (mdr), Sachsen LB - Landesbank
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